Spiel in zweiter Halbzeit noch gekehrt
Am vergangenen Sonntag reisten die Blusti-Frauen bei schönstem Wetter und mit breitem Kader zum FC Baden-Wettingen. Die Devise war klar: Ein Sieg bedeutet Rang 4, eine Niederlage Rang 7.
Blusti startete stark ins Spiel und Friedli kam bereits in der ersten Minute zu einem Abschluss. Baden reagierte sofort mit einem schnellen Angriff, doch die Abwehr der Blusti-Frauen liess nichts anbrennen. Bereits in der dritten Spielminute brachte Emch das Team durch einen herrlichen Weitschuss in Führung. Danach schlichen sich bei Blusti immer mehr Fehlpässe und unnötige Ballverluste ins Spiel ein. Man spielte in dieser Phase schlicht und einfach zu hektisch. Baden nutzte die Unsicherheiten und zeigte sich oft vor dem Tor der Blusti-Frauen. In der achten Minute verteidigte man zu inkonsequent, doch Torfrau Sulejmani rettete die Blusti-Girls mit einer Parade vor dem Ausgleich. Kurze Zeit später führte ein zu kurz gespielter Ball auf Sulejmani zum Tor und Ausgleich für den FC Baden. Die schnelle Stürmerin Merz liess sich diese Chance nicht entgehen.
Diesen unglücklichen Ausgleich wollte man sich nicht gefallen lassen, doch bereits in der dreizehnten Minute kam der nächste Schlag. Wiederum war es Merz, die in die Tiefe geschickt wurde (Offside?!) und Sulejmani – die mit den Fingern noch am Ball dran war – bezwingen konnte. Die Blusti-Frauen waren über den bisherigen Spielverlauf sichtlich enttäuscht, doch sie zeigten immer wieder gute Ansätze und kämpften weiter. Nach 27 gespielten Minuten kam Baden zur nächsten Chance. Ein fragwürdiger Freistoss wurde von Angelopoulou schön getreten und brachte die Einheimischen zur 3:1 Führung. Das war eine Ohrfeige für die Blusti-Frauen. Doch wer dieses Team kennt, wusste, dass die Partie noch nicht zu Ende war. Wenige Minuten später fand ein schön getretener Eckball vor dem gegnerischen Tor leider keine Abnehmerin. Blusti machte weiter Druck und belohnte sich mit dem Anschlusstreffer zum 3:2 kurz vor der Pause. Der Treffer war ein Spektakel, das Nerven kostete: Die Torhüterin des FC Baden konnte Emchs Schuss abblocken. Meister setzte souverän nach, doch auch ihr Schuss wurde von der Torhüterin pariert. Die Chance war noch nicht vorbei, denn Meister gab nicht auf, verwertete den erneuten Abpraller und brachte die Blusti-Frauen somit wieder ins Spiel.
Trainer Fretz reagierte in der Halbzeit auf den Spielverlauf und stellte auf eine Dreierabwehr um. Mit diesem System kamen die Blusti-Frauen sofort besser ins Spiel und sie konnten schöne Angriffe lancieren. So kam Leiser kurz nach Anpfiff bereits zu einer guten Chance, doch der Ball landete neben dem Tor. Baden zeigte sich in dieser Zeit ebenfalls einige Male gefährlich vor dem Tor der Blusti-Frauen. Ein langer Ball in den Strafraum konnte von Henzi in letzter Sekunde geklärt werden. Kurz darauf kamen die Aargauerinnen zu zwei Eckbällen, die sie nicht verwerten konnten. Blusti gab wieder Gas und erspielte sich schöne Chancen. Gerster verpasste das Tor per Kopfball nur knapp und Schnyders schöne Flanke auf Musas Kopf führte leider auch nicht zum gewünschten Erfolg. Etwas später versuchte es Musa mit einem Weitschuss erneut. Badens Torhüterin verschätzte sich und der lange Ball fand den Weg durch ihre Beine ins Tor zum viel umjubelten 3:3! Es waren noch 35 Minuten zu spielen und diese waren definitiv sehenswert. Beide Teams kämpften und spielten körperbetont, was zu drei gelben Karten führte. Die Blusti-Frauen drehten nochmals richtig auf und zeigten in den letzten 20 Minuten schöne Ballstafetten. Schnyder trat einen gelungenen Freistoss und verpasste das Tor nur knapp. Wenige Minuten später wurde Gerster über links angespielt. Sie setzte sich gegen die Abwehr von Baden durch und spielte gekonnt auf Sauter, die souverän das Tor traf. Jetzt hiess es: Nichts mehr anbrennen lassen! Weitere schöne Spielzüge führten beinahe zu einem nächsten Tor, doch Gerster und Sauter wurden auch nach mehreren Chancen nicht mehr belohnt. Kurz vor Spielende wurde es nochmals brenzlig. Die Frauen des FC Baden-Wettingen kamen zu einem letzten Freistoss aus guter Distanz zum Tor, doch der Schuss bereitete Blustis Torhüterin Sulejmani keine Schwierigkeiten.
Nach einer eher dürftigen ersten Halbzeit konnte man in der zweiten Spielhälfte reagieren und schlussendlich wichtige und verdiente drei Punkte nach Hause mitnehmen. Eine starke, solidarische und kämpferische Leistung vom ganzen Team führte zum Erfolg. Diesen Siegeswillen möchte man nun im letzten Spiel der Vorrunde gegen die Cupfinalgegnerinnen FC Fortuna Olten aufrecht erhalten und sich mit hoffentlich zwanzig Punkten in die lange Winterpause verabschieden. HOPP BLUSTI!