Ein etwas anderer Bericht: Interview mit Nachwuchsschiedsrichter:in Jay und Valentina

Valentina Jäggi und Jay Kuhn sind seit letztem Jahr Schiedsrichter für den SC Blustavia Solothurn. Zusätzlich kicken sie beim FC Zuchwil und SC Blustavia Solothurn. Im Interview sprechen die beiden über Fehlentscheidungen, ihre bisherigen Erfahrungen als Jungschiedsrichter, sowie ihre persönliche Zukunft.

Ihr spielt beide schon recht lange Fussball, seit diesem Sommer 2022 seid ihr nebenbei als Schiedsrichter für den SCB tätig. Warum habt ihr euch dafür entschieden, Schiedsrichter zu werden?

Valentina: Als der Final Cup 2022 war und Blustavia gegen Attiswil, um den Pokal spielte, kam ein Frauen-Trio. Dies hat mich sehr beeindruckt, dass ich mir dachte, es müsse mehr Frauen geben, die dieses Hobby ausüben. Dies war meine Motivation und auch anderen Frauen zu zeigen, dass sie es auch können.
Jay: Ich wollte Schiedsrichter werden, weil ich selbst als Spieler nie zufrieden mit der Leistung der Unparteiischen war und ich die andere Seite sehen wollte.

Schiedsrichter gelten oftmals als Buhmänner, ein notwendiges Übel, aber auch als wichtiger Bestandteil jedes Spiels. Wie sind eure Erfahrungen bzw. habt ihr bereits negative Erlebnisse erfahren müssen?

Valentina: Ich muss sagen, dass ich bis zum jetzigen Zeitpunkt noch keine negativen Erfahrungen gemacht habe.
Jay: Ich habe bis heute als Schiedsrichter keine negativen Erfahrungen gesammelt.

Wie geht ihr mit Fehlentscheidungen im Nachhinein um?

Valentina: Ich reflektiere mich selbst und schaue, was ich im nächsten Spiel anderes machen sollte/muss, damit dies nicht mehr passiert. Klar, ich rege mich stark auf, zeige dies nach aussen aber nicht, weil sobald du es nach aussen zeigst, strahlst du eine gewisse Unsicherheit aus, was die Spieler sofort merken und vielleicht auch ausnutzen.
Jay: Ich analysiere das Spiel nochmals zuhause in aller Ruhe und überlege mir, wie ich es nächstes Mal anders machen könnte.

Wie bereitet ihr euch als Schiedsrichter auf ein Spiel vor? Gibt es da spezielle Dinge?

Valentina: Ich habe immer mein „Glücksarmband” dabei, das ich von meiner Mutter erhalten habe. Dies reguliert meine Nervosität.
Jay: Ich habe bis heute kein Ritual für mich.

Ihr habt die Chance – welche Regeländerung würdet ihr einführen?

Valentina: –
Jay: Das es keine Hands-Regeln mehr gibt.

Lasst uns zum Abschluss etwas in die Zukunft blicken. Was für Ziele habt ihr euch für die Zukunft als Schiedsrichter gesetzt?

Valentina: Ich möchte, solange meine Ausdauer und Fitness-Kondition erlauben, so hoch wie möglich kommen. Auch würde ich mich sehr freuen, wenn ich mehr Mädchen/ Frauen dazu ermutigen würde, auch Schiedsrichter zu werden.
Jay: Mich jedes Mal steigern und mit der Zeit in einer höheren Liga pfeifen.

Vielen Dank für eure Zeit und das tolle Gespräch. Ich hoffe, ihr bekommt die Gelegenheit, euch in Ruhe weiterzuentwickeln und wünsche euch für die Zukunft alles Gute!

Interview: Daniel Lopez, Verantwortlicher Schiedsrichter SC Blustavia Solothurn